Die Spielphilosophien der Top-Ligen

Im Fußball gibt es drei große Ligen: die Premier League, die Bundesliga und La Liga. Jeder Fußballer scheint den Traum zu haben an einem Punkt in seinem Leben in einer dieser Ligen zu spielen und optimalerweise zu gewinnen. Auch international haben Teams aus diesen Ländern die größten Chancen auf einen Erfolg. Bis auf Paris SG und dem FC Porto besteht auch dieses Mal das Viertelfinale nur aus Teams aus absoluten Top-Ligen. In den letzten Jahren sind die Spielweisen in den Ligen ähnlicher geworden, jedoch gibt es noch immer grundsätzliche Unterschiede wie der Fußball gespielt wird.

 

In der deutschen Fußballbundesliga hat in den letzten Jahren ein Trend eingesetzt: das Pressing. Die Idee ist, dass man den Gegner früh unter Druck setzt und so den Ball in der gegnerischen Hälfte gewinnt. Dadurch ist der Weg zum gegnerischen Tor nicht mehr weit und auch die gegnerische Verteidigung hat Probleme schnell auf die Defensive umzuschalten. Zuallererst wurde dies erfolgreich von Jürgen Klopp bei Borussia Dortmund eingesetzt, aber mittlerweile wird es von allen Top-Teams verwendet. RB Leipzig verschreibt sich besonders diesem Stil aber auch der FC Bayern München schreibt einen Teil ihres letztjährigen Champions League Erfolges ihrer aggressiven Spielweise zu. Bei Bundesliga-Quoten sind sie auch deswegen dieses Jahr wieder der Favorit auf den Titel mit einer Quote von 1,03 (Stand: 25.03.). Der einzige wirkliche Verfolger dieses Jahr: RB Leipzig.

 



 
 
 
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Im Gegensatz dazu ist die La Liga mehr auf Technik fokussiert. Das Land des Tiki-Takas steht für die feine Klinge und wer Messi schon einmal pressen gesehen hat, merkt, dass es in Spanien noch nicht angekommen ist. Dagegen wird Ballbesitzfußball und geruhsames Aufbauen gepredigt. Das ist auch sehr erfolgreich. So wurde Spanien vor einem Jahrzehnt zweimal Europameister und einmal Weltmeister und auch auf Clubebene konnten Real Madrid und der FC Barcelona aufzeigen. Ein Blick auf die vergangene Saison – und speziell die Siege des FC Bayerns gegen Barcelona – zeigt jedoch wie ein aggressives Pressing ein brauchbares Mittel gegen das spanische Tiki-Taka ist.

 
 
 
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Die Premier League wird von vielen als die beste Liga der Welt gesehen. Kein Wunder, dass sie in den letzten Jahren viele Einflüsse von ausländischen Trainern erhalten hat. Pep Guardiola, mit seinem dominanten Ballbesitzfußball, und Jürgen Klopp, mit seinem Pressing, sind derzeit die dominanten Kräfte in der Liga. Dabei war früher alles noch einfacher. Hoch und weit, oder „Kick-and-Rush“, war die Devise. Es ging weniger Überlegung in die taktische Einstellung, dafür wurde viel Wert auf körperliche Härte bestimmt, was teils an den in England beliebten Sport Rugby erinnerte. Auch heute wird in der zweiten englischen Liga gerne dieser Fußball praktiziert und auch in der Premier League gibt es noch ältere Trainer, die damit ihr Glück suchen. Bei den internationalen Top-Teams hat dagegen ein Umdenken eingesetzt. Viele werden hier vom internationalen Fußball inspiriert. Nicht nur Liverpool und Manchester City, sondern auch der FC Everton, Arsenal London und der FC Chelsea haben derzeit einen deutschen, spanische oder italienische Trainer. Dadurch will man das Beste aus der Welt in die beste Liga der Welt bringen.

 

Welche Spielphilosophie derzeit am erfolgreichsten ist, ändert sich alle paar Jahre. War es früher noch die niederländische Taktik, danach die Premier League, gefolgt vom Tiki-Taka, scheint derzeit der deutsche Fußball mit seinem Pressing das Spiel zu revolutionieren. Natürlich wird dies nicht für ewig halten, andere Teams werden mit der Zeit Lösungen finden, mit denen man das Pressing umspielen kann. Welches Team/Liga dies tun wird, ist eine spannende Frage. Am wahrscheinlichsten wirkt es, als ob die Premier League am Thron rütteln könnte, da es dort die verschiedensten Einflüsse von Top-Trainern gibt. Aber auch La Liga wäre prädestiniert, mit gutem Ballbesitzfußball, das aggressive Anlaufen zu umspielen. Dafür müsste dort jedoch mehr an der Schnelligkeit des Spieles gearbeitet werden, welche der heutige Fußball verlangt.

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